Zweite Nachbarschaftsversammlung in Untergiesing

Am heutigen Freitag trafen sich mehr als 80 Nachbarinnen und Nachbarn unter der Brücke des mittleren Rings neben dem Jugendtreff AKKU. Neben einer kleinen Ausstellung zum Neubauprojekt ‚Candidtor‘, gab es Musik und Diskussionen.

Spekulanten gegen öffentliches Interesse

In den Redebeiträgen der Anwesenden wurde nicht nur die Höhe des geplanten Turms kritisiert, sondern besonders auch die damit einhergehende Privatisierung der Gesundheitsversorgung des Viertels durch die Investorinnen und Investoren. Die Aufwertung des Areals, das in der Münchner Presse und in der Stadtgestaltungskommission durch das international bekannte Architekturbüro MVRDV als Schandfleck bezeichnet wurde, stelle im Verbund mit weiteren Bauprojekten am Candidplatz ein erhebliches Risiko für weiter steigende Mieten in Untergiesingdar. Es brauche mehr KiTas, öffentliche Gesundheitsversorgung, öffentliche Flächen und mehr öffentlichen Wohnraum. Weitere Bürogebäude seien gerade zur heutigen Zeit völlig unverhältnismäßig und von reinem Spekulationsinteresse getrieben.

Auch eine GEW-Erzieherin, die im Viertel arbeitet, sprach sich gegen das Projekt aus. Die Investoren und Investorinnen hatten unter anderem eine Kinderbetreuungs in Aussicht gestellt. Das sei aber in solchen Bürogebäuden an viel befahrenen Atraßen oft alles andere als kindergerecht umsetzbar. Ein TU-Angestellter erklärte: es bestehe kein wirkliches Verkehrskonzept und die für Baugenehmigung benötgten Parkplätze seien auch nur realisierbar, wenn man auf dem städtischen Gebiet nebenan (Bolzplatz und Skaterpark) zusätzliche Stellplätze realisieren würde. Etwas, was schon in den Schubläden liege. Ganz zu schweigen von der Verschattung am Tag und der Lichtverschmutzung zur Nacht durch solch einen Turm mitten im Wohnviertel Untergiesing.

BA-Sitzung und Workshop

Diskutiert wurde auch, dass der BA-Vorsitzende Sebastian Weisenburger (Grüne) für den 2. Mai zwar schon vor Wochen einen sogenannten Bürger*innen-Workshop in Aussicht gestellt hätte, dass aber noch kaum Einladung dazu angekommen wären. Im BA solle daher nachgefragt werden, was da los sei und wie denn der Workshop nun ablaufen solle. Zur gemeinsamenVorbereitung des Workshops wurde ein weiterer Termin ausgemacht.