Wieder Probleme mit den Einladungen in Untergiesing!

Als Thomas Rödl Montag Morgen aus dem Haus geht, traut er seinen Augen nicht. An der Eingangstür seiner Wohnanlage – Krumpter- Ecke Hans-Mielich-Straße – hängt eine Plastiktüte. Sie ist mit gelben Zetteln gefüllt. „Da waren ca. 20 Stück drin. Die reichen niemals für die ganze Wohnanlage!“, rechnet Rödl vor. Nachdem er die Zettel entdeckt hat, wirft er sie selbst in die Briefkästen seiner Nachbarinnen und Nachbarn. Damit die Einladungen auch dort ankommen, wo sie ankommen sollen. „Der BA bezahlt aus unseren Steuergeldern Firmen, damit jeder Nachbar eine Einladung erhält. Und dann werden die einfach an die Haustür gehängt“, schimpft Rödl weiter.

Im Haus von Larissa Rabe liegen die Zettel einfach auf den Treppen. Sie wohnt weiter nördlich im Viertel. Abends nach der Arbeit sei sie bis in den fünften Stock hochgestiegen und habe jeder Wohnung einen Zettel vor die Tür gelegt. Am Candidplatz 1, direkt gegenüber des geplanten Neubaus, seien dagegen noch gar keine Einladungen angekommen, berichtet uns Penelope Kemekenidou. „Wenn das bei uns schon so ist, wie schaut es dann im Rest des Viertels erst aus?“ fragt sich die Giesingerin.

Schon beim sogenannten „Bürger*innen-Workshop“ am 2. Mai wurden kaum Einladungen in Giesing verteilt. Der BA-Vorsitzende Weisenburger entschuldigte sich damals damit, dass es Probleme mit der Zustellerfirma gab. Das scheint wohl auch diesmal wieder der Fall zu sein. Aber wie kann das in unserer heutigen Zeit sein? Zettel in Briefkästen zu werfen, sollten wir als Gesellschaft in den letzten 200 Jahren doch wohl gelernt haben. Eine Erklärung für das sich wiederholende „Missgeschick“ wäre, dass die Zustellerfirma die Aufträge vom Bezirksausschuss nicht ernst nimmt. Eine weitere, dass sie zu wenig Angestellte beschäftigt, um dieser Aufgabe gerecht werden. In der Süddeutschen Zeitung wird sogar vermutet, dass solche Vorkommnisse politische Methoden sind.

1 2