Bossert will Blumenbeete in der Waldeckstraße vernichten

Die Hausverwaltung Bossert will die langjährigen Blumenbeete in den Wohnanlagen rund um die Waldeckstraße zerstören lassen. Anwohnende haben sich nun zusammengeschlossen und bitten um Unterstützung. Im Folgenden spiegeln wir eine Stellungnahme unserer Nachbarinnen und Nachbarn aus der Waldeckstraße.

Unsere Wohnanlage ist aus den 1920er Jahren, gebaut im Stil der neuen Sachlichkeit, mit großen Innenhöfen mit herrlich altem Baumbestand. Es lässt sich hier sehr gut leben und viele Mieter nutzen die großzügigen Grünflächen.

Über die Jahre sind in der Siedlung viele Blumenbeete entstanden, angelegt und gepflegt von den Mietern. Bossert Immobilien, die diese Wohnanlage verwalten, hat dies bis vor kurzem aktiv mit Erde und Bewässerungsschläuchen unterstützt. Die Beete werden von den Mietern und Passanten sehr geliebt, da sie die Grassflächen auf sehr schöne Weise unterbrechen und so kleine Blühinseln schaffen. Viele von uns kümmern sich seit über 20 Jahren um diese Beete.

Letzte Woche hat die Hausverwaltung Schilder an unseren Beeten in der Waldeckstraße angebracht, dass diese Beete bis zum 28. November verschwunden seinen müssen. Auf der Anordnung steht, dass die Fläche der Allgemeinheit gehört, aber genau dies tut sie ja und ist eine Bereicherung für alle, dabei frei zugänglich und einladend.

Der Hausverwaltung sind keine Kosten entstanden und es ist eine riesige Bereicherung für die Siedlung. Junge Vögel finden Unterschlupf, Igel und andere kleine Tiere Nahrung, der Wind wird aufgehalten und in zunehmend trockenen Sommern das Wasser gehalten. Alles nur Vorteile für Mensch und Tier und vor allem für unsere sehr angeschlagen Natur.

In der Siedlung in Untergiesing ist es auf diese Weise einfach, urbanes Wohnen und Umweltschutz unter einen Hut zu bekommen. Deshalb ist es um so unverständlicher, dass die Hausverwaltung trotz all dieser Argumente zu einer sehr rückwärtsorientierten Gestaltung von Grünflächen zurückkehren will. Grasflächen die auf 4 mm gehalten werden, sind kein Lebensraum für Tiere, sondern Monokulturen die man vermeiden sollte. Im Sommer wird es oft so heiß, dass sich die kurze Wiese in eine Staubwüste verwandelt und ich schon von einigen Bewohnern gehört hab, daß sie zunehmend Astma haben durch den Staub.

Auch die Stadt München nutzt jeden Straßenrand um dort Blühstreifen anzulegen. Bei zunehmend verdichteten Flächen werden solche Blühinseln immer wichtiger, um das Artensterben aufzuhalten.

Unsere Siedlung kann weiterhin, mit dem Engagement der Bewohner, so ein schöner, blühender und artenreicher Ort bleiben, wenn die Hausverwaltung sich umstimmen lassen würde. Bis jetzt hat sich die Hausverwaltung nicht überzeugen lassen und wenn nicht noch ein Wunder passiert wird dieses Kleinod bald verschwunden sein.

Daher haben wir uns als langjährige Nachbarinnen und Nachbarn der Wohnanlagen an der Untergiesinger Waldeckstraße zusammengeschlossen und brauchen die Unterstützung all derjenigen Nachbarn, die sich auch für den Erhalt der Beete einsetzen wollen. Wenn Bossert merkt, dass es nicht nur ein paar Einzelne sind, die sich für den Erhalt der Beete einsetzen, sondern das ganze Viertel, dann haben wir vielleicht eine Chance, die Zerstörung der Pflanzen zu verhindern.

 


Am Sonntag, den 16. November, werden die Nachbarinnen und Nachbarn aus der Waldeckstraße auf unserer Demo Unterschriften für den Erhalt der Beete sammeln. Unterstützt die Artenvielfalt im Viertel, unterstützt ein buntes und summendes Untergiesing!

1 Kommentar
  1. Erik
    Erik sagte:

    Liebe Nachbar:innen aus der Waldeckstraße, ich bin immer wieder sehr glücklich, wenn ich die liebevoll gestalteten und üppig wachsenden Beete sehe. Ich hoffe sehr, dass euer Bemühen Erfolg haben wird und danke euch für diesen Kampf! Meine Unterschrift bekommt ihr!

    Antworten

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