Offener Brief an die Stadt für die Erhaltung des südlichen Candidplatzes

Es war erklärtes Ziel des Bürgerdialogs im März 2025, die Stimmen der Jüngeren auch hören zu wollen. Dem möchte ich hiermit entgegenkommen.

Stellvertretend für die eigene & 11 bekannte Familien:

Dieses Feedback an Sie folgt auf Gesprächen mit uns bekannten Familien, welche alle den südlichen Candidplatz inklusive des östlichen Bereichs zum Auermühlbach hin ganzjährig und mehrmals wöchentlich, oft auch täglich, nutzen.

Die hier mit Ihnen geteilten Einsichten und Wünsche sind stellvertretend für weitere 11 Familien, welche den Candidplatz als Sport- und Freizeitstätte regelmäßig nutzen. Diese Familien kommen aus der Au, Obergiesing, Harlaching, Sendling, sowie Untergiesing & Siebenbrunn. Die Bekanntschaften wuchsen seit Kindergarten oder Schuleintritt

Zuammengefasst:

Wir wünschen den Erhalt des Candidplatzes Süd in seiner jetzigen Nutzungsform, als überwiegend unbebaute Fläche, damit der Platz als Sport- und Freizeitstätte für Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene bestehen bleibt.

Auch wenn wir für eine neu Konzeption und vor allem Modernisierung der vorhandenen Sport und Spielflächen sind, ist es allen Familien wichtig, dass der Platz seinen offenen Charakter bewahrt und nicht für Wohnzwecke bebaut werden sollte.

Wir sehen dies als letzten Ort in Untergiesing-Au und Obergiesing-Harlaching an, wo Bewohner & Besucher aus anliegenden Stadtteilen einen Kombination aus Aktivitäten ausleben können. Die Mischung aus Skaten, Basketball, Tischtennis oder Fussball spielen ist so einzigartig. Das gibt Anlass für Kinder und Jugendliche zum verabreden & chillen und ermöglicht gesellschaftlichen Austausch für alle Altersgruppen die sich dort treffen.
Solche Räume entstehen mit der Zeit, und ein Verlust hätte längerfristige Auswirkungen auf soziale Interaktionen im Viertel. Vergleichbare Ausweichflächen fehlen.

Als Kreuzungspunkt ist der Platz zum Treffpunkt, nicht nur für die Anwohner des Viertels, geworden. Am Platz verweilt man gerne und er lädt zum Gestalten ein, gerade wegen der sportlichen Möglichkeiten. Zum Beispiel wurde letzte Woche für einige Skater Pizza gebacken. Oder es wird für Sitzgelegenheiten gesorgt, aktuell eine Biertischgarnitur, welche Skater mitbrachten. Die Konsumzwang freien Nutzungsmöglichkeiten erlauben ein offenes Miteinander und bauen Beziehungen und Identität im Viertel und darüber hinaus auf.

Aus Sicht der Familien ist es ein wichtiger Treffpunkt für Kinder, vor allem sobald Kinder selbstständig im Viertel unterwegs sein können, also ab einem Alter von 7-8 Jahren.

Begründungen anhand beobachteter Nutzungsbeispiele

Die Anwohner und Besucher können am Besten über Trends und aktuelle Nutzung informieren.

Dieser Ort erlaubt es Kindern sich unkompliziert und sicher zu verabreden, und vor allem ausreichend Bewegung in geeigneter Umgebung zu bekommen.

Auch in den Corona Jahren war dieser Ort für Kinder ein leicht zugänglicher, sicherer und dringend nötiger Ort für Freizeitgestaltung, wenn die eigenen vier Wände mal zu eng wurden. Ein ausreichendes Sport- und Spielflächenangebot im Viertel ist ausschlaggebend für die mentale und körperliche Gesundheit unserer Heranwachsenden. In dieser Hinsicht birgt der südliche Candidplatz großes, teilweise noch umausgeschöpftes, Potenzial!

Der Platz hat sich auch durch die Gestaltung der Besucher und Nutzer mit der Zeit entwickelt (z.B. bereitstellen von Sitzgelegenheiten), welches zum Stadtteil passenden Charakter beiträgt (Stichworte, hell, öffentlich nicht kommerziell).

Man verweilt gerne, kommt ins Gespräch und bietet vor allem für Kindern und Jugendliche eine der letzten urbanen Freizeitflächen östlich der Isar und südlich der zentrumsnäheren Wohnviertel.

Stadtteil Bebauungsanalyse im Vergleich zu den von su & z Architekten vorgestellten Varianten

In unserer Auffassung sind keine der 3 vorgestellten Varianten wirklich passend:

  • Wohnen ohne Hochpunkt
  • Wohnen mit Hochpunkt
  • reduzierte Bebauung

Sie tragen 2 wichtigen Faktoren nicht ausreichend gebühr:

  • der bisherigen Nutzung des Platzes
  • der vollzogenen Verdichtung des Wohnraums (auch in anliegenden Stadtteilen)
  • Ausweichmöglichkeiten bei Entfall anderer offenen Flächen

Die 3 vorgestellten Varianten sind relativ identisch, nehmen definitiv zu viel Platz für Bewegung und Begegnung weg. Der bisherige Charakter und die Eigenschaften des Platzes werden damit nicht ausreichend gewahrt.

Die 3 Varianten belegen aus Sicht unserer Kinder und uns Eltern eindeutig zu viel der Fläche mit Wohnungen oder Gebäuden.

Auch fehlt bisher eine Analyse im Sinne eines gesamtheitlichen Stadtentwicklungskonzeptes für zentrumsnahe Viertel im Südwesten Münchens.

Wurde eventuelles Entwicklungspotenzial aus Sicht des Baureferats auch in dieser Dimension, also gesamtheitlicher bewertet?

Vom Agfa Gelände bis zu den Siemenswerken, wurden etliche Großprojekte bereits umgesetzt. Teils „urban genutzte“ Freiräume schwinden, wie Sugar Mountain in Obersendling.

Was das Erschaffen von zusätzlichen, laut BA Grüne / CSU „dringend benötigtem“ Wohnraum betrifft, so sehe ich nach 12 Jahren im Viertel bereits viele fertiggestellte Projekte, die diesen Bedarf erfüllen:

  • AGFA-Areal & Park Gelände (11,5 He, 2013)
  • OSRAM Gelände „Living Isar“ (3,3 He, 2022)
  • Wohnanlage Candidplatz Candidstr / Krumpterstr (K&H Ing., 2026)
  • Auswirkung des „Candid-Towers“ (Planung, Genehmigung, Fertigstellung ?)
  • Wohnungsbau auf anderen nahen (Teil-)Brachen (Großmarktgelände, etc)

Da mittlerweile kaum noch ehemals gewerblich genutzte oder offene Grundstücke zur Verfügung stehen, würde man meinen, dass zukünftige Wohnungsbebauungprojekte eher eine Aufwertung von Bestandsimmobilien annehmen würden – die Restaurierung und Neubauten entlang der Krumpterstraße/Candidstraße (west) scheinen konzeptuell gut integriert und auch zeitgemäß von der Planung und Umsetzung her.

Die Möglichkeiten für neuen Wohnungsbau scheinen allmählich erschöpft in Untergiesing-Siebenbrunn. Auch die zusätzlichen Bewohner brauchen urbane Freiflächen wie diese.
Es wäre äußerst schade wenn der Platz allein diesem Kriterium weichen müsste. Der Maßstab für zukünftige Wohnprojekte dürfte platzbedingt kleiner ausfallen.
Somit ist der erhalt einer letzen Freifläche am Candidplatz Süd umso unabdinglicher!

Ausweichfläche

Der südliche Candidplatz und die Grünfläche am Paula-Herzog Weg inklusive Rabenspielplatz sind einzigartig. Kein Grünspitz oder Hans-Mielich Platz kann ihn ersetzen.

Auch als Pufferzone zum Auermühlbach und als Frischluftschneise bleibt deren Erhalt wichtig. Tiere im und um den Auermühlbach (diverse Vogelarten, Füchse, Biber, Fische und Flusskrebse) brauchen den grünen Abschnitt entlang des Isar-Hochufers vom Zoo bis in die Au. Zur Luftqualität am Candidplatz Süd ist anzumerken das die Windrichtung günstigerweise häufig aus südlicher Richtung, also Isar abwärts, oder aus westlicher Richtung kommt. Daher ist eine Sportstätte südlich des Rings vorzuziehen, da weniger Abgasbelastet.

Auch ist die nächste Ausweichmöglichkeit fürs Skaten bereits stark frequentiert, der Skatepark Neuhofen nahe des Wacker Sportgeländes in Sendling. Wir waren am Wochenende (04.10.2025) dort. Jeder Besucher muss konstant Rücksicht auf andere Fahrer nehmen. Die Fläche zum Skaten ist sehr gut ausgestattet, aber doch recht klein, wenn im Alter von 4-40+ Kids Roller fahren oder Mountainbikes vorbei sausen, und Skater jeden Alters gerne noch ihre Bahnen dazwischen fahren möchten. Der Candidplatz Süd ist vergleichsweise entspannter da mehr Fläche vorhanden ist.

Die Wiese am Paula-Herzog-Weg befindet sich auf einem Wasserspeicher, und bleibt deshalb immer feucht, bis unter Wasser stehend nach Regenfällen. Die seit einigen Jahren etablierte Wildblumenwiese gedeiht daher nicht so recht – und sollte der in Betracht der vorherigen Nutzung halber eingegrenzt werden. Als die Wiese noch gemäht wurde, haben Kinder dort Frisbee, fangen oder Fussball gespielt. Junge Mütter saßen öfters mit Babys dort. Die Nutzung hat deutlich abgenommen seitdem die Wiese zum betreten nicht mehr so geeignet ist wie vormals. Der Raben-Spielplatz ist auch wunderbar und erhaltungswürdig. Wir Familien waren mit kleineren Kindern genauso oft dort, wie nun auf dem Candid Platz. . Der Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschied im Vergleich zum Candidplatz ist zu groß, als dass die Fläche jemals so zum Verweilen und für längere Aufenthalte einlädt, wie der südliche Candidplatz. Dasselbe gilt für den Bereich unter der Überführung nahe dem AKKU, er ist schattig und nahe dem Wasser recht feucht, besonders an kühleren Tagen. Das Parkourgerüst ist super und wird gerne genutzt. Nur ist der Ort einfach kein vergleichbarer „Hangout-Spot“ wie der sonnige, reinere Candidplatz Süd.

Anmerkung: der neue Spielplatz (noch im Bau) am Entenweiher in der Isar-Parkanlage sieht wunderbar aus – ein großes Lob unsererseits an die Verantwortlichen!

Ärztehaus / Candid Towers

In die Planung der weiteren Nutzung des südlichen Candidplatzes sollten auch die Auswirkungen eines Neubaus von Wohnungen auf diesen Gelände berücksichtigt werden. Die drei vorgestellten Varianten (1,2,3) scheinen die aktuelle Nutzung nicht ausreichend zu berücksichtigen.

Auch sollte man einer eventuellen Erweiterung der Candid Tower Würfel, mit sozusagen einem Bein, über die Candidstraße hinweg bis auf den südlichen Candidplatz angebrachte Kritik entgegenbringen dürfen. Wir Anwohner hoffen nicht das diese Entwicklung unterstützt wird. Für einen Anwohner der nördlichen Birkenleiten z.B., wäre es sogar ein Grund wegzuziehen.

Zusatz: dank der BA Abstimmung vom 30.09.2025 wurde sich gegen die aktuellen Entwürfe ausgesprochen. Dem Einwand von künftig leerstehender Büro und Praxisräumen scheint auch gerechtfertigt zu sein. Vielen Dank für die klare Stellungnahme in Ihrer Abstimmung. Wir Anwohner schätzen diese Entwicklung sehr!

Aktuelle Nutzung, Trends / Perspektiven

Zu Worte kamen am 12.03.2025 bereits etliche Anwohner, erwachsene Skater, sowie sicher auch Fussballfans. Hier ein paar Einsichten und Erfahrungen von Familien und deren Kindern im Alter von 6-16.

Skateboarding

Der südliche Candidplatz wird von Kindern und Jugendlichen allgemein ab einem Alter von 4 Jahren benutzt. Sie kicken oder fahren auf Rollern umher. Ab 7-8 Jahren nehmen Kinder das Skateangebot wahr. High Five ist daran maßgeblich beteiligt Interesse bei Kindern zu wecken, wir alle finden es toll, dass High Five regelmäßig kommt und viel zur Begeisterung am Sport beiträgt. Das Skateangebot ist sicher als Erweiterungsbedürftig einzustufen, da es populär ist.

Basketball

Kinder spielen gerne Basketball, und dieser Sport erfreut sich zunehmender Beliebtheit, besonders auch seit Deutschland Weltmeister wurde.

Auch erweiterungsbedürftig sehen wir Anwohner und Familien das Basketballangebot. Ein 2. Korb und Spielfeldmarkierungen in offizieller Größe wären sehr wünschenswert. Der eine Korb ist zu oft stark frequentiert, mehr als 3 Bälle (auf einen Korb geworfen) werden nunmal mitunter gefährlich, besonders für Jüngere.

Fussballplatz

Man muss allgemein feststellen, dass der Bolzplatz mit seinen 2 Toren in den letzten 4 bis 5 Jahren wesentlich weniger benutzt wird. Das hat sicher auch mit dem alten Belag zu tun. Aber eventuell auch das Fussball spielen an anderen Orten attraktiver ist – zum Beispiel wo es Rasen gibt. Jedenfalls könnte eine Verkleinerung des Fussball Feldes in betracht gezogen werden, besonders von der Breite her.

Diverses

Der Naturkindergarten „Biber Bande“ ist mittlerweile ja an einer schmalen Grünfläche entlang der Birkenleiten Ecke Ludmilla Straße untergekommen, was womöglich eine temporäre Nutzung darstellt. Einige der hier vertretenen Eltern hatten ihre Kinder in diversen Naturkindergärten am Flaucher, und zusätzliche Plätze für Einrichtungen dieser Art sind immer unterstützenswert!

Container als überdachte Sitzgelegenheit

Wie auch schon am Rabenspielplatz festzustellen war, werden überdachte Gehäuse leider eher von Obdachlosen anstatt Kindern benutzt. Aktuell sind auch ein paar Personen im Container auf dem Candidplatz dauerhaft anwesend. Sie sind friedlich, aber haben den Container mittlerweile für sich eingenommen, was allen auffällt.

Der ehemalige Parkplatz entlang der Schönstraße, heute leider nur eine Baustellen-Schutthalde neben der KiTa, eignet sich unser Ansicht nach alleinig für etwaige Bebauung. Vermutlich wäre die vorhandene Fläche zu gering um eine bedeutende Anzahl Wohnungen zu erlauben – siehe genannte Punkte zu Verdichtung an anderer Stelle.

Wenn es nach Wunsch der Lokalpolitik (BA) ein Nachbarschaftszentrum oder Bürgertreff geben sollte, dann womöglich dort. Aber ich denke ein ehemaliges Ladengeschäft entlang der Pilgersheimerstr oder tiefer im Viertel gelegen (Richtung Hans-Mielich-Platz) wäre wesentlich geeigneter, besonders der Erreichbarkeit und Akzeptanz halber. Aus Erfahrung durch die Hofflohmärkte wissen alle entlang der Schönstr., das kaum jemand nach Siebenbrunn kommt. Der gesamte Betrieb der Flohmärkte findet im Viertel nördlich des Candidplatzes bis in die Au statt. Der Hans-Mielich-Platz stellt viel mehr das Zentrum des Viertels dar.

Zukunftsträchtige Bewegungs-Konzept Candidplatz Süd

Aus Sicht der Kinder und Familien unter den Nutzern dieses Platzes wäre eine Modernisierung und Neugestaltung als ausschließliche Freifläche am wünschenswertesten.

Damit sollte das eventuell neu erdachte Gesamtkonzept die bestehenden Möglichkeiten für Sport und Freizeitaktivitäten erhalten und erweitern.

  • Erweiterung Skatepark
  • Erweiterung vom jetzigen einzelnen Korb zum einem Basketballspielfeld
  • Erneuerung Bolzplatz (eventuell eine Verlegung in Betracht ziehen)
  • wenig bis keine Bebauung für Wohnraum

Seit unserem Zuzug nach München Siebenbrunn 2012 erschien der südliche Candidplatz seitens der Stadtverwaltung recht unterentwickelt und stiefmütterlich behandelt, um es offen auszudrücken. Im Vergleich mit anderen Großstädten und deren vergleichbaren Freiflächen, wo Candidplatz Anwohner vormals lebten, bekam mancher den Eindruck das ein Gesamtkonzept des Candidplatzes Süd noch nie konsequent in Erwägung gezogen wurde. Auch wenn jetzigen Sportflächen bereits bestanden, so erscheint der Platz mitunter wie Patchwork. Nach Wegfallen des öffentlichen Parkplatzes – was natürlich zu einer Verschlechterung der Parksituation in den hinterliegenden Straßen führte – wurde die Fläche lediglich als Baustellen Ausweichfläche genutzt. Lange warteten wir darauf, dass die Baustelle nach Errichtung der KiTa verschwünde. Großes Potenzial blieb die Jahre über ungenutzt, zum Leidwesen der Kinder und Anwohner seitdem. Es wäre äußerst schade wenn der gesamte Platz nun einer überwiegenden Bebauung für Wohnungen und weiteren Einrichtungen weichen sollte.

Es könnte beispielsweise die räumliche Einteilung der Sportflächen über den gesamtren Platz neu erfolgen. Lediglich der Skatepark sollte wohl an der gleichen Stellen bleiben, was sowohl praktischen Aspekten und dem Nutzungsverhalten angemessen wäre (z.B. weil längste Sonneneinstrahlung, daher eher trockener Boden).

Allgemein ist die abfallende Fläche über eine Hälfte des Platzes nicht ideal, momentan besonders auf dem Bolzplatz. Eine Begradigung wäre gut, bevor neuer Boden für Spielflächen angelegt wird. Eventuell verbinden dann 2-3 Treppenstufen und barrierefreie Rampen die begradigten Flächen. Damit wäre zusätzlich auch ein Sitzmöglichkeit geschaffen. Die Ballsport-Spielfelder und Tischtennisplatten könnten versetzt werden, um auch andere öffentliche Nutzungskonzepte zu vereinfachen.

Ein weiterer Ansatz könnte das Einrichten eines zusätzlichen Angebots für Sitz-, Aufenthalts- oder Aufführungsmöglichkeiten sein. Zum Beispiel eine stufenförmige Sitzplatzkonfiguration um eine Performancefläche herum, für kulturelle Nutzungsformen.

Eine Nutzung des Platzes durch 1860er Fussballfans bei Vereinsspielen, auch durch parkende Autos vor und während eines Löwen-Spiels, sollte idealerweise nicht direkt auf den Sportflächen stattfinden. Die jetzige Abstellfläche für Bauunternehmer (neben der KiTa) könnte wirklichen Nutzen z.B. dadurch bekommen, indem sie den Fans als neuer Treffpunkt und Parkmöglichkeiten auf dem seither genutzten Platz bietet. Dadurch wären Raucher und Sporttreibende auch räumlich getrennt. Bisher müssen alle Nutzer den Fans weichen, was wirklich nicht ideal erscheint.

Der Baumbestand auf dem Platz sollte möglichst erhalten bleiben, und im Verhältnis angemessene Grünflächen hinzukommen. Die jetzige fast vollständige Versieglung ist nicht zeitgemäß und könnte abseits der Spiel-, Sport- und Skateflächen entfernt werden. Es könnten beispielsweise auch Urbangardening, oder sonstige Natur & Community fördernde Ansätze bedacht werden, wie es von „Candidplatz für Alle“ angedacht ist.

Von Anwohnern genutzte Wege zur Überquerung des Platzes sollten ebenso respektiert werden, die neu platzierten Sportflächen leicht zu umgehen sein, bzw. bisherige Überquerung weiterhin möglichen sein. Eine gewisse „Kanalisierung“ der breiten, da uneingeschränkten Wege wäre wünschenswert.

Wichtig für den Charakter und die Prägung der Bewohner des Viertels ist auch das nicht jeder letze Quadratmeter vorgegeben vergeplant oder umgestaltet wird. Ein neues
„Gesamtkonzept“ sollte nicht bedeuten, dass der Charakter und die Nutzung deutlich anders oder eher eingeschränkt ausfällt – Stichwort: „Offenheit“ des Platzes.

Das Endergebnis sollten gut durchdachte, also dem aktuellen Nutzungsmustern entsprechende, Veränderungen sein. Ein Erhalt der „Gestaltungsmöglichkeiten“ durch Anwohner ist gegeben, wenn die Ausstattungen nicht durchweg „modern“ und bereits fest vorgegeben wirken. Wunsch nach Erhaltung des Freiraums – auch für kreatives Gestalten und Nutzungsmöglichkeiten wie zum Beispiel ein öffentlicher Veranstaltungsraum.

Das am 04.10.2025 online auf „Candidplatz für Alle“ veröffentlichte „alternative Konzept“ finden wir Familien insgesamt recht ansprechend, und dem bisherigen Nutzen am ehesten gemäß. Dem komplimentieren würden die hierin vorgetragenen Aspekte, welche teils auch auf deren Webpage unter Punkt 4 zum Ausdruck kommen. Die Nutzung durch Kinder und Erwachsenen für Sport und Freizeit ausführlicher beleuchten, berücksichtigen und den allgemeinen Nutzen für die Stadtteilgemeinschaft zukunftstragend konzipiert.

Wissen Sie, was ich bei den meisten Schulkindern beobachte, wenn sie dabei sind unser Gymnasium zu verlassen? Sie haben nach drei Schritten bereits das sogenannte „Smart“phone gezückt und haben kaum noch Interesse an was anderem. Dieses täglich zu beobachtende Beispiel dürfte verdeutlichen wie enorm wichtig heimnahe Freizeitangebote für die physische und psychische Gesundheit – nicht nur von Kindern – heutzutage sind. Wir haben hier noch eine solche „Oase“ direkt vor der Haustür.

Bitte setzen Sie sich für den Erhalt des offenen Bewegungsraums am südlichen Candidplatz ein!