Wolkenkratzer: Zeichen einer vergangenen Zeit – SZ 31. Mai 2024 von Stephan Radomsky

Seit 100 Jahren galt: ohne Wolkenkratzer keine Metropole. Aber die Arbeitswelt hat sich völlig verändert, und Nachhaltigkeit schlägt inzwischen Prestige. Die Zeit der himmelhohen Türme ist vorbei – und das ist gut so.

(…) Was ein Plan für die Zukunft sein soll, ist aber eher ein Traum aus der Vergangenheit. Denn Wolkenkratzer sind praktisch nie Wohn- und fast immer Bürotürme. Anders würden sie sich überhaupt nicht rechnen. Was im Land aber fehlt, das sind nicht Arbeits-, sondern Wohnräume, gerade in den großen Städten. Längst geplante Hochhausprojekte wie das Alte Polizeipräsidium in Frankfurt oder der Elbtower in Hamburg stehen deshalb auf der Kippe, und älteren Wolkenkratzern laufen die Mieter davon statt zu. Die Zeiten, sie haben sich eben geändert. Spätestens mit der Corona-Pandemie.

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