Antrag zur Freifläche am südlichen Candidplatz: Diskussion im BA 18
In der Sitzung des Bezirksausschusses Untergiesing-Harlaching (BA 18) am 24.06.2025 wurde der Antrag eines Anwohners besprochen. Er schlug vor, eine vierte Variante in die aktuelle Machbarkeitsstudie aufzunehmen, nämlich neben den bisherigen drei Bebauungsoptionen auch die Möglichkeit zu prüfen, die unbebaute städtische Fläche am Candidplatz nicht zu bebauen.
Der Anwohner betonte, ihm sei wichtig, dass auch die Option eines Erhalts der Fläche mitgedacht werde – vor allem wegen der knappen Freiräume im Viertel.
Einige Mitglieder des BA sagten, dass in der Vergangenheit bereits mehrfach über den Antrag gesprochen worden sei – teilweise mit dem Unterton, man habe sich damit schon ausreichend befasst. Zudem sei auf der Fläche dauerhaft preisgedämpfter Wohnraum geplant – ein Ziel, das der BA grundsätzlich unterstützt.
Der Antrag wird nun zur Prüfung an das zuständige Referat für Stadtplanung und Bauordnung, also den Verfasser der Machbarkeitsstudie, weitergeleitet. Unter dem Strich zeigte sich, dass der BA den Antrag des Anwohners nicht unterstützt und mehrheitlich für eine Bebauung ist.
In der Diskussion wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass freie Flächen im Viertel immer knapper werden – vor allem für Kinder und Jugendliche sowie für eine soziale und kulturelle Nutzung. Einige BA-Mitglieder erinnerten daran, dass der Platz ursprünglich im Rahmen der OSRAM-Neubebauung als möglicher Standort für ein Bürger- oder Kulturzentrum ins Gespräch gebracht worden war. Der Wunsch, die Freifläche zumindest teilweise zu erhalten, wurde von mehreren Mitgliedern des BA als nachvollziehbar bezeichnet – besonders mit Blick auf die zunehmende Verdichtung in Untergiesing und das steigende Verkehrsaufkommen.
Trotzdem blieben die Positionen innerhalb des Gremiums teils widersprüchlich: Während einige wenige sich offen für eine Diskussion zeigten und auch die Bedürfnisse junger Menschen betonten, wurde von anderen mehrfach die geplante Bebauung verteidigt – mit Verweis auf Solidarität, Familienfreundlichkeit und die lange bekannte Planung seit 2018.
Die Idee, im Falle einer Bebauung zumindest Spielplätze und andere öffentliche Nutzungen einzuplanen, fand Unterstützung – allerdings eher als flankierende Maßnahme, nicht als vorrangiges Ziel.
Nachdem dem Anwohner regelrecht unterstellt wurde, er sei gegen die Schaffung von Wohnungen, stellte dieser klar, dass er keineswegs grundsätzlich gegen die Schaffung von neuem Wohnraum sei, sondern lediglich eine weitere Bebauung des an zwei Seiten nun schon sehr stark nachverdichteten Candidplatzes kritisch sehe. Dieser Differenzierung wurde jedoch nicht von allen Ausschussmitgliedern Rechnung getragen.
Auch bei der Frage, wie jugendgerechte Angebote künftig in Untergiesing aussehen könnten, zeigte sich der BA uneins: Während einige in der Diskussion über Skaterflächen eher zur Zurückhaltung mahnten und das Ganze unter dem Begriff „Jugendspiel“ subsumierten und Details später klären möchten, plädierten andere für eine grundsätzlichere Auseinandersetzung mit jugendgerechter Stadtplanung.
Insgesamt wurde deutlich: Das Thema bewegt viele – aber der BA tut sich schwer, klar Position zu beziehen oder offen über Alternativen zu sprechen.